Stolz trotz 1:2 Niederlage – SG Hochwald gewinnt Herzen gegen TuS Koblenz
- SG Hochwald

- vor 22 Stunden
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++Die TuS zittert sich ins Achtelfinale und Rene Mohsmann hat „Rücken“++

[mibu] Die Deeswiese in Zerf war am Mittwochabend Schauplatz eines Fußballfestes, das die Herzen der Zuschauer höherschlagen ließ. Mehr als 600 Hochwald-Fans sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse, während davon rund 114 Koblenzer Anhänger ihre Mannschaft ab der 12. Minute begann zu unterstützten. Zahlreiche Helfer der SGH-Familie, Feuerwehr und DRK machten den Pokalabend zu einem Hochwald-Gemeinschaftserlebnis. Am Ende setzte sich der Favorit TuS Koblenz knapp mit 2:1 durch – doch die SG Hochwald 2023 ging erhobenen Hauptes vom Platz und gewann viele Sympathien sowie neue schwarz-weiße Herzen.
Früher Schock, klasse Ausgleich
Die Partie begann mit mutigen Hochwäldern, die sich keineswegs versteckten. Doch schon in der 11. Minute der erste Rückschlag: Denys Vyrych staubte zum 0:1 für Koblenz ab – ein Nadelstich, der die SGH vor eine Aufgabe stellte.
Doch die Gastgeber ließen sich nicht beeindrucken. Sie kombinierten mutig und erarbeiteten Chancen. Während die Gäste ihr Zentrum vernachlässigten und versuchten, mit langen Bällen die Hochwald-Kette zu pressen, verhedderten sie sich zunehmend und brachten die Bälle nicht an den Mann. Das blau-gelbe Kopfkino führ in dieser Phase Blockbuster. In den letzten 25 Minuten der ersten Hälfte gewannen Tobi Lenz, Andi Paulus und Robin Mertinitz vermehrt die Oberhand in der so wichtigen Zentrale. Matthias Burg und Mertinitz verpassten nur knapp die große Möglichkeit zum Ausgleich.
Kurz vor der Pause dann die Erlösung: Matthias Burg flankte mit höchster Präzision, René Mohsmann stieg hoch, hatte Rücken und lenkte den Ball unhaltbar in den Knick – 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Die Deeswiese kochte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die SGH hatte sich zurückgekämpft und bewiesen: Hier war kein Klassenunterschied zu erkennen.
Zweite Halbzeit: Ein Moment entscheidet
Nach dem Seitenwechsel kam Koblenz mit mehr Druck aus der Kabine. Hochwald hielt dagegen, kämpfte um jeden Ball, doch in der 62. Minute fiel die Entscheidung: Ex-Hochwälder Tim Thielen konnte nicht an einer Flanke in die Tiefe des Strafraums zu Tuchscherer gehindert werden. Der ehemalige Eisbachtaler „Eisbär“ leitete weiter auf Nazif Tchadjei, der den Ball artistisch mit der Hacke zum 1:2 ins Tor verwandelte. Trotz Koblenzer Druckphase ein Treffer aus dem Nichts – die Gäste taten sich weiterhin schwer gegen durchaus gleichwertige Hochwälder.
Koblenz hatte weitere Möglichkeiten, ohne das Gehäuse zu treffen: ein Freistoß von Damir Grgic und Kopfball von Tchadjei verfehlte das Ziel, genau wie ein Kuddelmuddel nach einem Hochwald-Fehlpass, welcher die Gäste in Abschlussposition brachte.
Als Andi Paulus aus 20 Metern per Vollspann knapp vorbeischoss, ein Schuss von Tobi Lenz von den Koblenzern im Kollektiv kurz vor Überschreiten der Torlinie verteidigt wurde und Elias Stelker den Nachschuss vergab, lag mehrfach der Torschrei auf den Lippen der Heimfans. Beide Fanlager trieben ihre Mannschaften unermüdlich an. Koblenz verteidigte mit Routine, und die Minuten verrannen. In der Schlussphase warf die SGH alles nach vorne, doch der Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
Abpfiff: Stolz trotz Niederlage
Nach 95 intensiven Minuten pfiff Schiedsrichter David Bittner die Partie ab. TuS Koblenz jubelte über den Einzug ins Viertelfinale, doch die SG Hochwald ging erhobenen Hauptes vom Platz. Die Leistung war überragend, die Atmosphäre einzigartig. Alle Anwesenden hatten gemeinsam einen unvergesslichen Pokalabend geschaffen.
Die Erinnerung bleibt: Hochwald war gleichwertig, spielte durchaus auf Oberliga-Niveau, hatte leidenschaftliche Fans und zeigte, dass genau diese Leidenschaft und dieser Einsatz Berge versetzen kann. Am Ende fehlten Nuancen, doch die SGH hat sich eindrucksvoll präsentiert und bewiesen, dass sie auch gegen Favoriten bestehen kann. Ein heißer Pokaltanz im Hochwald, der alles bot und eine Kulisse, die bisher ihresgleichen sucht. TuS Koblenz zieht weiter, doch die SG Hochwald hat sich Respekt und Anerkennung erspielt. Ein Spiel, das in Erinnerung bleiben wird.
Auf geht’s SGH!
SG Hochwald 2023: Johannes Bettendorf, Tim Lauer, Muhamet Arifi, René Mohsmann, Matthias Burg, Robin Mertinitz, Tobias Lenz, Andre Paulus, Till Weber, Nils Hemmes (78. Elias Stelker), Julian Bidon
TuS Koblenz: Michael Zadach, Cedric Taxis, Daniel Von der Bracke, Damir Grgic, Karim Zeghli, Marcel Wingender, Igor Blagojevic, Masahiro Fujiwara, Nazif Tchadjei, Tim Thielen (65. Nic Alsbach), Denys Vyrych
Schiedsrichter: David Bittner
Zuschauer: 611
Tore: 0:1 Denys Vyrych (11.), 1:1 René Mohsmann (45.+1), 1:2 Nazif Tchadjei (62.)



